einfach
machen?
Gottes Liebe und Kraft sind grenzenlos, und in ihm findest du unerschöpfliche Stärke. Auch in den stürmischsten Zeiten steht er fest an deiner Seite und leitet deine Schritte. Vertraue auf seinen Plan für dich und gehe mutig voran, denn mit Jesus an deiner Seite kannst du Berge versetzen.
Die biblische Lehre dient als solides Fundament für all unser Handeln und Denken. Indem wir uns an Gottes Wort orientieren, treffen wir gute Entscheidungen und gehen die richtigen Schritte.
einfach
lehren.
einfach lehren.
Konkret gelebt.
So sieht das an verschiedenenen Einsatzorten bei unseren Mitarbeitern aus.
einfach machen. einfach lehren.
Ist Missionsarbeit immer auch Lehre?
Es gibt ein Foto aus den ersten Monaten unseres Dienstes hier in Hollabrunn, Österreich. Es zeigt mich in der Bibelrunde Hollabrunn mit offener Bibel in der Hand. Ich lehre die Gruppe, in dem ich sie anhand von Fragen in die Bibel hineinführe. Am Schluss kommen wir im Leben an mit der Frage: „Wie lebe ich, was mich dieser Text lehrt“? In meiner Ausbildung hatte ich bereits gelernt, dass Lehren im Missionsauftrag von Jesus einen wichtigen Platz einnimmt. Jesus will lebensveränderndes und lebensprägendes Lehren (Matthäus 28,20).
Jesus hat ständig gelehrt
Missionsarbeit ohne Lehren ist nicht möglich! Oder darf ich so weit gehen zu behaupten, ohne Lehren ist es keine Missionsarbeit? Schauen wir mal. Die Sache ist an sich einleuchtend: Jesus als Missionar Gottes hat ständig gelehrt. Wie sollten die Menschen auch sonst erkennen, wer er ist, worin seine gute Botschaft besteht und welche Ansprüche Gott auf ihr Leben hat? Seine Lebensführung und seine Wunder, ja sogar der Vollzug seiner Todesstrafe wären sonst nicht verständlich oder missverständlich gewesen.
Missionsarbeit heute in all ihren Facetten beinhaltet Lehren. Das liegt im Wesen des christlichen Glaubens. Der christliche Glaube beruht nicht auf Erfahrungen oder Gefühlen, sondern auf geistlichen Realitäten (über Gott, über den Menschen, über den Weg zu Gott – alles Dinge, über die man etwas wissen muss). Glauben heißt überzeugt sein. Überzeugung setzt Verständnis voraus und das schließlich Wissen. Christen wissen, an wen sie glauben und warum sie glauben – weil sie gelehrt werden. Lehren meint, die biblischen Inhalte und Zusammenhänge zu vermitteln und damit zum Lernen anzuleiten. So wird Glaube begründet, werden Überzeugungen gefestigt, steigt die Entschlossenheit, Jesus nachzufolgen und entstehen Kompetenzen für den Dienst.
Das Evangelium zu vermitteln ist Lehre
Egal, ob meine Aufgabe in der Mission darin besteht, das Christentum glaubwürdig zu machen (zum Beispiel durch Diakonie), Menschen einen Zugang zum Evangelium zu eröffnen, Christen zu unterweisen, Mitarbeiter zu schulen, theologische Lehrer auszubilden – immer ist das Lehren gefragt.
Lehren geschieht in Form eines Gespräches, zum Beispiel im Wiener Kaffeehaus mit einem Stück Sachertorte. Lehren geschieht durch Gruppendiskussion im Hauskreis. Dabei kommt die Anweisung von Paulus in Kolosser 3,16 „lehrt einander“ sehr gut zum Zug. Der Lehrende ist Impulsgeber für die Gruppe, aber nicht Vortragender. Lehren geschieht durch Workshops oder Seminare. Predigen bedeutet (zumindest auch) lehren. Lehren erfolgt beim Mentoring und ja, auch Vorträge und Unterricht sind Lehre. Selbst das vorbildliche Leben lehrt (es braucht allerdings Interpretation durch Worte).
Ich persönlich habe während meinem Dienst in unterschiedlichster Weise gelehrt: durch Führung von Gruppendiskussionen zur Bibel, durch Predigten, durch Vorträge und Seminare, durch Unterricht an der Akademie, durch das Schreiben von Kursen, durch persönliche Gespräche und Diskussionen, durch persönliche Beratung von Pastoren und christlichen Führungskräften, durch Artikel, ja sogar durch meine Fotos. Egal welche Aufgabe ich bisher gehabt habe, ich lehre (vielleicht, weil ich nichts anderes kann). In der Gemeindeberatungsarbeit mit einem Kernteam einer Gemeinde habe ich das Feedback erhalten (es war positiv), „Du lehrst ja die ganze Zeit“. Vor einiger Zeit wurde ich von einer Gemeinde gebeten, über Konflikte zu predigen. Ich habe anhand des Beispiels von Paulus und Barnabas gelehrt. Im Moment lehre ich Psalm 146 unter dem Thema „Gottes Macht in Zeiten der Ohnmacht“.
Lehre hat Auswirkungen
Für das Lehren braucht es Ausdauer. Denn Früchte wachsen bekanntlich nicht über Nacht und Menschen verändern sich ebenso wenig über Nacht. Die weltweite starke Christenheit heute besteht deswegen, weil unzählige, meist namenlose Mitarbeiter während Jahrhunderten in aller Welt andere gelehrt haben. Lehren ist nicht immer auf den ersten Blick wahrnehmbar und auch die Resultate nicht; aber das Evangelium, das wir lehren, hat immer Auswirkungen.
Ich folgere: alle meine Kolleginnen und Kollegen in der Kontaktmission sind in irgendeiner Weise Lehrer. Sie vermitteln das Evangelium an die unterschiedlichsten Zielgruppen (Flüchtlinge, Bettler, Kinder, Gemeindeglieder, Studierende) durch Reden, durch Schreiben, durch diakonische Taten, durch Kunst, durch soziale Medien, durch therapeutische Arbeit mit Tieren, durch Action und Abenteuer, durch Gespräche. Ich wünsche meinen Kolleginnen und Kollegen, dass sie ihre beste Form zu lehren immer klarer erkennen und darin Meister werden.
Jetzt wage ich es zu behaupten: ohne Lehren ist es keine Missionsarbeit.
Wie und wen lehrst eigentlich du?
(Jeder Christ hat einen Lehrauftrag 😉)
Christoph Windler
Landesleiter der Kontaktmission für Österreich und Italien, Studienleiter